Stationär
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Digitale Vernetzung in der Pflege erfolgreich voranbringen
Im Gespräch mit Dr. Martin Krane & Dr. med. Klaus Seubert
Mit einem neuen Konzept zur medizinischen Versorgung der BewohnerInnen und enger, digitaler Vernetzung von ÄrztInnen und Pflegefachkräften stellt sich das Team des Seniorenheims Walkenhaus in Bad Waldliesborn unter Geschäftsführung von Dr. Martin Krane den heutigen Herausforderungen ihres stationären Pflegealltags. Dabei setzt die Einrichtung auf MEDIFOX DAN Connect, dem Online-Portal von MEDIFOX DAN. Wie die Einführung gelungen ist, warum das Team sofort überzeugt war und wie die Zusammenarbeit mit behandelnden ÄrztInnen heute aussieht, verraten uns Dr. Krane und Dr. med. Klaus Seubert, ehemaliger Hauptarzt der Einrichtung, im gemeinsamen Gespräch:
Herr Dr. Krane, der stetige Informationsaustausch mit KollegInnen, Angehörigen aber auch anderen Leistungserbringern wie ÄrztInnen ist ein wichtiger Bestandteil Ihres stationären Pflegealltags. Gerade in Hinblick auf die Kommunikation hat sich mit der fortschreitenden Digitalisierung in den letzten Jahren einiges getan, wie haben Sie diesen Wandel erlebt?
Dr. Martin Krane: Insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich einiges in unserer Einrichtung verändert. So konnten wir unter anderem MEDIFOX DAN Connect und damit einhergehend das Arztcockpit erfolgreich einführen. Ich bin mir nicht sicher, ob das so gut gelaufen wäre, wenn die Pandemie uns nicht gleichzeitig gefordert hätte.
Dr. Klaus Seubert: Für mich als niedergelassener Arzt war das Arztcockpit eine hervorragende Entlastung, da insbesondere die telefonischen Nachfragen bezüglich der von mir betreuten BewohnerInnen in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen zugenommen haben. Das liegt unter anderem an den schweren Krankheitsverläufen der BewohnerInnen – dementsprechend steigen auch die medizinischen Nachfragen des Pflegepersonals. Diese lassen sich mit MEDIFOX DAN Connect wunderbar klären, ohne dass die Pflegefachkräfte viel Zeit in der telefonischen Warteschleife der Praxis verbringen müssen. Das Programm stellt für ÄrztInnen eine enorme Erleichterung dar: Man hat auf den Punkt einen Überblick, kann wichtige Informationen oder Dokumente, wie Entlassungsbriefe aus den Krankenhäusern, Medikamentenumstellungen oder Bilddokumentationen, die auch in MEDIFOX DAN Connect hochgeladen werden können, in der Praxis sichten und die entsprechenden Entscheidungen treffen. Das ist eine Maßnahme, die einerseits der Sicherheit der BewohnerInnen dient und andererseits sowohl die Praxis, als auch das Pflegepersonal entlastet.
Zur gleichen Zeit haben sich auch bestehende Strukturen in Hinblick auf die medizinische Versorgung der BewohnerInnen geändert. Wie sieht die Zusammenarbeit mit behandelnden ÄrztInnen heute aus?
Dr. Martin Krane: Während der Pandemie hat die kassenärztliche Vereinigung uns benachrichtigt, dass zukünftig nur ein bis zwei HausärztInnen ein Seniorenheim versorgen sollen, um den Eintrag von Corona-Infektionen zu minimieren. Normalerweise hat eine Einrichtung durchaus zwanzig HausärztInnen oder mehr, welche die Versorgung der BewohnerInnen übernehmen. Die Entscheidung war gar nicht so einfach, aber letztendlich bin ich für drei Seniorenheime zuständig und daraus ergab sich, dass insgesamt vier HausärztInnen diese drei Einrichtungen, das heißt die Seniorenheime Haus Gisela, Residenz und Walkenhaus versorgen. Diese vier ÄrztInnen bezeichnen wir als KompetenzärztInnen. Einer davon war Dr. Klaus Seubert, der damals bereits als Hausarzt die meisten BewohnerInnen in den drei Einrichtungen versorgt hat – jetzt ist er im wohlverdienten Ruhestand.
Für uns war die Umstellung eine aufregende Zeit, da es unerwartet großen Widerstand gab – auch von ÄrztInnen, die nur einzelne BewohnerInnen versorgt haben und trotzdem nicht mit dem Konzept einverstanden waren. Aber auch diese Herausforderung konnten wir erfolgreich meistern. So haben wir die BewohnerInnen bzw. deren Angehörigen oder BetreuerInnen angesprochen, ob sie mit einem Wechsel des Hausarztes einverstanden sind. Vereinzelt haben Angehörige zwar ihre Bedenken geäußert, aber zum Glück konnten wir vier ÄrztInnen anbieten und so haben sich schließlich alle unter Pandemiebedingungen einverstanden erklärt.
Sie haben die Herausforderungen als neue Chancen begriffen und neben einem neuen Konzept auch die digitale Vernetzung in Angriff genommen. Wie lief die Umstellung bei Ihnen ab und was hat sich mit der Einführung von MEDIFOX DAN Connect in Ihrem Alltag verändert?
Dr. Klaus Seubert: Herausforderungen gab es bei der Einrichtung des Arztcockpits keine. Ich bin alles andere als EDV affin, aber das Programm ist selbst für einfache Digital-Gemüter wie mich, wunderbar zu beherrschen (lacht). Ich habe das Arztcockpit von Anfang an als benutzerfreundliches Programm und als Erleichterung für die tägliche Praxisarbeit gesehen. Es bedarf auch keiner Schulung, um durch das Programm zu navigieren – es ist intuitiv bedienbar. Das ist besonders wichtig, denn wir als ÄrztInnen können nur mit dem arbeiten, was vorher von den Pflegefachkräften eingepflegt wurde. Ich sehe aber, dass auch meine KollegInnen gut mit dem Arztcockpit zurechtkommen: Entlassungsbriefe oder Medikationsveränderungen werden sofort eingepflegt, dadurch kenne ich immer den aktuellen Gesundheitszustand meiner PatientInnen.
Dr. Martin Krane: Wenn man ein neues Tool wie MEDIFOX DAN Connect einführt, ist das natürlich auch für die MitarbeiterInnen eine Umstellung. Allerdings sparen wir durch das Programm insbesondere bei medizinischen Fragen wertvolle Zeit: Stellt eine Pflegefachkraft zum Beispiel fest, dass ein Medikament in der Dosierung reduziert werden kann, fragt diese über MEDIFOX DAN Connect die ÄrztInnen, ob eine Reduzierung der Dosis unter Angabe der Gründe möglich ist. Da reicht ein „ja“ oder „nein“ als Antwort und damit ist die gesamte Kommunikation erledigt. Somit sind alle Informationen automatisch bei uns in der Dokumentation hinterlegt, die ÄrztInnen haben ihre Aufgabe erledigt und die Pflegefachkraft muss lediglich noch den Medikationsplan anpassen. Vor der Einführung war es deutlich komplizierter, beide Parteien im Alltag zusammenzubringen. Über MEDIFOX DAN Connect stellen wir einfach unsere Frage und die ÄrztInnen können z.B. in der Pause oder zum Feierabend kurz reinschauen. Manche unserer ÄrztInnen antworten sogar noch freitagabends oder am Wochenende, weil sie sich kurz einloggen und nach dem Rechten sehen beziehungsweise per Mail darauf hingewiesen wurden, dass eine neue Frage an den Arzt gestellt wurde. Außerdem können unsere Pflegefachkräfte bei Bedarf direkt in MEDIFOX DAN Connect vermerken, wenn sich unsere KompetenzärztInnen beim nächsten Besuch bestimmte BewohnerInnen anschauen sollen. Das hat sich schnell eingespielt und ist auch den KompetenzärztInnen mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. So können wir eine bessere und qualitativ sehr hochwertige Versorgung unserer BewohnerInnen gewährleisten. Aber natürlich mussten sich die Abläufe zunächst einspielen. Wenn wir z.B. unseren KompetenzärztInnen schreiben, dass BewohnerInnen einen schlechten Allgemeinzustand haben, dann sehen sich diese unter anderem die Vitalwerte im Arztcockpit an. Wir haben also mit der Zeit gelernt, dass unsere Pflegefachkräfte in diesen Situationen direkt die Vitalwerte messen und aktualisieren sollten, sodass diese den Kompetenzärzten sofort zur Verfügung stehen. Das klappt heute ohne Nachfragen und zeigt, dass die Zusammenarbeit noch besser geworden ist.
MEDIFOX DAN Connect erleichtert also vor allem die Kontaktaufnahme und Kommunikation zwischen den behandelnden KompetenzärztInnen und Pflegefachkräften. Unterstützt Sie das Programm darüber hinaus auch in anderen Bereichen Ihrer Zusammenarbeit?
Dr. Martin Krane: Im Vertretungsfall bietet MEDIFOX DAN Connect in Kombination mit dem Kompetenzärzte-Konzept ebenfalls einen großen Vorteil: Eine Praxisvertretung ist nicht mit unseren Abläufen vertraut und kennt auch die BewohnerInnen nicht. Wenn sich die vier KompetenzärztInnen gegenseitig vertreten, ist nur noch ein Klick in MEDIFOX DAN Connect für die Pflegefachkraft notwendig und schon kann der Vertretungsarzt über seinen gewohnten Weg auch die BewohnerInnen im Arztcockpit sehen, die er vertretungsweise betreut. Es muss viel weniger besprochen werden, weil Medikation, Diagnosen und Arztbriefe aller Haus- und FachärztInnen auf einen Blick zu sehen sind. Auch der Vertretungsarzt kann direkt Rezepte ausstellen und Diagnosen ins System schreiben sowie die Medikation ändern – das ist wirklich viel Wert.
Dr. Klaus Seubert: Das ist gerade bei den komplexen Krankheitsbildern und der Multimorbidität der BewohnerInnen ein ganz wichtiger Punkt, dass man im Vertretungsfalle mit einem Klick die wichtigen Informationen hat und entsprechend entscheiden kann. Mit MEDIFOX DAN Connect hat man das auf einen Blick.
Wie haben Ihre MitarbeiterInnen das Angebot angenommen?
Dr. Martin Krane: Das war gar keine Rede wert, meine MitarbeiterInnen waren schnell überzeugt und wollten das Tool sofort haben. Vereinzelt wurden Bedenken geäußert, ob das Programm auch datenschutzkonform sei. Da habe ich mich aber auf MEDIFOX DAN verlassen. Schön finde ich auch, dass für die Nutzung des Arztcockpits keine zusätzliche Software heruntergeladen werden muss – die ÄrztInnen wählen sich einfach direkt über den Webbrowser ein. Das ist ein wesentlicher Vorteil, denn so können sie orts- und zeitunabhängig auf die Informationen der BewohnerInnen zugreifen. Und das von jedem Endgerät: Ein Smartphone reicht schon aus, um die Informationen einzusehen, die man gerade benötigt. Das ist ganz hervorragend. Unsere MitarbeiterInnen nutzen MEDIFOX DAN Connect aber auch in anderen Bereichen, z.B. um den Dienstplan einzusehen.
Also war ihr Team schnell überzeugt?
Dr. Martin Krane: Ich habe damals gesagt, das System wird dann funktionieren, wenn unser Hauptarzt Dr. Seubert dabei ist. Er war anfangs skeptisch, aber als ich ihn durch die Einrichtung des Arztcockpits geleitet habe, war er letztlich selbst überrascht, wie schnell das ging und dass er sogar die Fotos der BewohnerInnen sehen kann. Das ist für die ÄrztInnen eine enorme Erleichterung, wenn sie in Summe 300-400 PatientInnen in der Hausarztpraxis haben und zusätzlich noch 50-70 BewohnerInnen in Einrichtungen versorgen. Da fällt es schwer, immer hundertprozentig zu wissen, von welchem Bewohner oder welcher Bewohnerin gerade die Rede ist, wenn jemand anruft. So können sie sich ins System einloggen, sehen die Fragen direkt neben dem jeweiligen Foto und wissen sofort, wer gemeint ist.
Dr. Klaus Seubert: Das ist ein ganz wichtiger Aspekt, denn es gibt immer eine gewisse Fluktuation bei den BewohnerInnen und es ist ehrlicherweise manchmal schwer, direkt zu wissen, wer gemeint ist – gerade bei den BewohnerInnen, die noch nicht allzu lange da sind. Insofern ist das Foto neben dem Namen eine sehr große Hilfe. Von MEDIFOX DAN Connect musste ich trotzdem erst überzeugt werden, da wir EDV-Neuerungen aufgrund unserer Erfahrungen aus der Vergangenheit grundsätzlich eher skeptisch gegenüberstehen. Die meisten Programme haben mehr kaputt gemacht, als geholfen. Das trifft in diesem Fall nicht zu. Insofern bin ich sehr froh, dass mit MEDIFOX DAN Connect endlich ein Programm entwickelt wurde, das funktioniert, einfach zu bedienen ist und die Arbeit erleichtert.
Wenn Sie MEDIFOX DAN Connect mit anderen Digitalisierungsangeboten vergleichen, wie ist Ihr Resümee?
Dr. Klaus Seubert: Ich sehe da wirklich einen großen Unterschied zwischen MEDIFOX DAN Connect und dem, was uns bisher zur Digitalisierung der Praxen angeboten wurde. Wir niedergelassenen ÄrztInnen wurden alle paar Wochen bis Monate über neue Digitalisierungsmöglichkeiten informiert. Von den KollegInnen, die den Schritt gewagt und diese Digitalisierungsprojekte umgesetzt haben, habe ich oftmals gehört, dass sie nun erhebliche Probleme haben. MEDIFOX DAN Connect hingegen erleichtert die Kommunikation in ausgezeichneter Art und Weise.
Dr. Martin Krane: Ich kann leider nur unterstützen, was Herr Dr. Seubert sagt. Ich bin für die Leitung von Senioren- und Pflegeheimen bereits seit neunzehn Jahren zuständig und in der Zeit wurde viel angekündigt, was letztlich gescheitert ist. Das ist schon erschreckend, wenn man mitbekommt, wie viel Geld teilweise in die Hand genommen wird, ohne dass überzeugende Ergebnisse daraus resultieren. Dazu steht MEDIFOX DAN Connect im Kontrast. Wir sind beide sehr überzeugt von dem Programm und so hat es das System verdient, positiv erwähnt zu werden. Sicherlich hätten wir an der einen oder anderen Stelle noch einen Wunsch, den man zukünftig noch umsetzen könnte, aber das, was uns als sofort umsetzbare Lösung angeboten wurde, hat uns bereits eine große Arbeitserleichterung gebracht. Mit MEDIFOX DAN Connect haben wir ein Produkt angeboten bekommen, das einfach funktioniert und stabil läuft.
Für Sie ist die Einführung von MEDIFOX DAN Connect eine Erfolgsgeschichte für Ihre gemeinsame Zusammenarbeit, was letztendlich auch Ihren BewohnerInnen zugutekommt. Wird das auch in der Außenwahrnehmung z.B. von Angehörigen wahrgenommen?
Dr. Klaus Seubert: Ja, das können wir so bestätigen. Insgesamt ist die große Zahl von ÄrztInnen mit einer teilweise sehr geringen Anzahl an zu betreuenden BewohnerInnen in den Pflegeeinrichtungen eine Herausforderung. Hinzu kommt häufig noch eine gewisse geographische Entfernung: Die PatientInnen haben praxisnah gewohnt und ziehen dann in eine Einrichtung, die nun etwas weiter entfernt liegt. Insofern führen der gute Informationsfluss durch MEDIFOX DAN Connect und auch die vermehrte Präsenz der KompetenzärztInnen dazu, dass die BewohnerInnen besser versorgt werden, die Angehörigen immer einen Ansprechpartner haben und die medizinische Betreuung intensiver betrieben werden kann.
Dr. Martin Krane: Leider haben immer mehr Senioren- und Pflegeheime Schwierigkeiten, eine gute hausärztliche Versorgung sicherzustellen, denn die Anzahl der HausärztInnen sinkt weiterhin stark. Daher bin ich der Meinung, dass es sich lohnt, wenn sich die ÄrztInnen auf einzelne Einrichtungen konzentrieren. Eine bessere Organisation hilft hier ungemein. Wir Seniorenheime haben so viele Aufgaben und müssen die Abläufe weiter optimieren, um die bestmögliche Versorgung weiterhin zu gewährleisten. Ich bin sehr glücklich, dass wir vier ÄrztInnen gefunden haben, einschließlich der Nachfolgerin von Dr. Seubert, die sich dazu bereit erklärt haben, als KompetenzärztInnen zu fungieren. Das bedeutet für sie ja auch einen kleinen Mehraufwand, denn die gegenseitige Vertretung ist ein Wesentlicher Punkt dieses Konzepts. Anstatt sich nur eine andere Praxis als Urlaubsvertretung zu suchen, müssen sie sich zusätzlich untereinander abstimmen, um reibungslose Abläufe zu garantieren.
Warum ist es aus Ihrer Sicht gerade in der heutigen Zeit wichtig, auf digitale Tools zurückzugreifen?
Dr. Klaus Seubert: PatientInnen ziehen heute aus anderen Gründen in Seniorenheime, als in den letzten Jahrzehnten. Früher sind häufig Menschen in eine Einrichtung gegangen, die sich einen umsorgten Lebensabend vorstellten und dabei noch recht aktiv waren – also auch an Gemeinschaftsveranstaltungen teilnehmen konnten und ausgegangen sind, sich aber nicht mehr selbst ums Essen oder Putzen kümmern wollten. Das hat sich gewandelt: Wir haben in den Seniorenheimen mittlerweile überwiegend multimorbide PatientInnen, die hochgradig pflegebedürftig sind und dementsprechend einen höheren Betreuungsaufwand erfordern. Hinzu kommt der deutlich erhöhte Dokumentationsaufwand für das Pflegepersonal. Durch die gesetzliche Verpflichtung zur Dokumentation fehlt den Pflegefachkräften leider oft die Zeit für eine optimale Bewohnerversorgung. Auch für die ÄrztInnen bedeutet diese Dokumentation mehr Arbeit, da sie häufig gegengezeichnet werden muss. Insofern dreht sich die Kommunikation zwischen Pflegefachkräften und ÄrztInnen auch oftmals nur um formal-juristische Fragen, die mit der eigentlichen medizinischen Betreuung nichts zu tun haben. Da ist mit einer Entlastung in der Dokumentation sowie der Kommunikation viel gewonnen.
Dr. Martin Krane: Ja, häufig geht es nur um eine reine Information für die ÄrztInnen. Diese senden wir einfach über MEDIFOX DAN Connect. Schon ist alles erledigt und wir können für die nächste Prüfung nachweisen, dass wir die ÄrztInnen informiert haben. Außerdem ist es schön zu sehen, wie alles ineinandergreift: Mit dem MD CarePad machen die MitarbeiterInnen mittlerweile auch die Wundfotos. Früher haben wir das mit einem Fotoapparat erledigt. Jetzt werden die Wundfotos über das MD CarePad und MEDIFOX DAN Connect automatisch den ÄrztInnen zur Verfügung gestellt. Diese können bei nächster Gelegenheit drüber schauen und Anweisungen zur Versorgung geben. Zusätzlich zu den KompetenzärztInnen kooperieren wir auch mit einer Hautarztpraxis und weiteren FachärztInnen, die durch den digitalen Zugriff auf die Daten schnell Einblick erhalten und Anweisungen geben können. All das trägt dazu bei, dass wir eine weit überdurchschnittliche - wenn nicht sogar die beste - ärztliche Versorgung in unseren Häusern haben, zum Wohl unserer BewohnerInnen.
Sie haben uns bereits einen spannenden Einblick in Ihren heutigen Alltag gegeben. Gibt es weitere Digitalisierungsprojekte, die für Sie besonders interessant sind?
Dr. Martin Krane: Wir nutzen nicht nur MEDIFOX DAN Connect, sondern auch das Gesamtsystem von MEDIFOX DAN. Connect ist wirklich schon gut ausgereift, da haben wir keine großen Verbesserungswünsche. Trotzdem tauschen wir uns regelmäßig mit dem MEDIFOX DAN Team aus, stellen immer wieder Fragen oder machen Vorschläge für weitere Optimierungen im Gesamtsystem. Dieses deckt fast alle Funktionalitäten ab, die wir für unseren stationären Pflegealltag benötigen. Wir haben lediglich noch eine zusätzliche Buchhaltungssoftware, dorthin werden die Daten per Schnittstelle übermittelt. Wir arbeiten also vollständig mit diesen zwei Softwaresystemen. Das hat das Handling für uns sehr vereinfacht, von der Verwaltung über Rechnungsstellung, Kassenverwaltung, Dienstplanung und der ganzen Dokumentation und das alles in einem Programm gebündelt. Das ist wirklich sehr viel wert. Momentan habe ich eher Kleinigkeiten, die mein Team und ich gerne verbessern würde.
Wo sehen Sie sich und Ihre Einrichtung, wenn Sie fünf Jahre in die Zukunft blicken?
Dr. Martin Krane: Das größte Thema in den Einrichtungen ist derzeit der Personalmangel. Seitdem im Jahr 2017 auf Pflegegrade umgestellt wurde, stellen wir in Deutschland viel mehr Pflegebedürftigkeit fest. Das liegt zu großen Teilen daran, dass demenzielle Erkrankungen stärker mitberücksichtigt werden, was ein wichtiger Schritt war. Allerdings führte das dazu, dass deutlich mehr Personen Ansprüche an die Pflegeversicherung haben, was wiederum in einer größeren Nachfrage resultiert. Zusätzlich wird die Tagespflege stärker finanziell gefördert, was grundsätzlich zu begrüßen ist. Es ist sogar möglich, die Budgets für eine ambulante Versorgung und Tagespflege zu kombinieren, wodurch viele Menschen beides in Anspruch nehmen. Dadurch benötigen wir aber insgesamt mehr Personal für die Pflege dieser Menschen, was leider fehlt. Dementsprechend eng ist es bei vielen ambulanten Diensten und Seniorenheimen mit der personellen Ausstattung. Deshalb werden sich die Pflegefachkräfte noch mehr auf die Organisation und Dokumentation konzentrieren müssen, sodass die pflegerischen Aufgaben noch öfter von PflegeassistentInnen und PflegefachassistentInnen ausgeführt werden. Aus meiner Sicht wird es also dazu kommen, dass die Pflegefachkräfte vermehrt delegieren und die Schichtleitung übernehmen, aber weniger Zeit für die Pflege der Menschen haben. Aus diesem Grund brauchen wir genau dann eine gut ausgeklügelte Software mit direkten Kommunikationswegen zu den ÄrztInnen sowie Unterstützung in der Dokumentation, um die Pflegefachkräfte zu entlasten. Und auf diese Software haben wir schon heute gesetzt.
Herr Dr. Krane, Herr Dr. Seubert, vielen Dank für das Gespräch und die spannenden Einblicke in die Arbeit mit MEDIFOX DAN Connect. Wir wünschen Ihnen und Ihrem Team weiterhin viel Erfolg für alle kommenden Digitalisierungsprojekte und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.
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Schauen Sie sich das ganze Gespräch jetzt als Video an und erfahren Sie mehr über den Pflegealltag mit MEDIFOX DAN Connect:
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