• Hilfe
  • Login

PflegeFaktisch mit Francesca

Veröffentlicht am:

Beziehungsgestaltung und Demenz

News Vorschaubild
News Vorschaubild

Die Herausforderungen in der Kommunikation und Beziehungsgestaltung mit Menschen, die von einer demenziellen Erkrankung betroffen sind, sind nicht zu unterschätzen. Im heutigen Interview mit Hans-Jürgen, Praktiker und Autor, der sich diesem Thema ausführlich in seinen Büchern widmet, eröffnen sich nicht nur Einblicke in die Praxis, sondern auch wertvolle Erkenntnisse für die eigene Kommunikation.

 

Hans-Jürgen betont in seinem Ansatz die Bedeutung einer personenzentrierten Haltung. Seine Bücher sind keine herkömmlichen Fachbücher mit Checklisten, sondern bieten einen Raum für Reflexion und die Entwicklung einer einfühlsamen Verbindung zu den Menschen mit Demenz. Er erklärt, dass seine Bücher bewusst auf klare Handlungsanweisungen verzichten, um Raum für individuelle Herangehensweisen zu lassen.

 

In den Podcastfolgen 104 und 109 sprachen wir bereits über die eigene Haltung und Wertung im Umgang mit Menschen mit Demenz. Hans-Jürgen betont, dass die Reflexion über die eigene Haltung eine entscheidende Rolle spielt. Wie sehen wir die Menschen mit Demenz? Wie gehen wir mit ihren Bedürfnissen um?

 

Transformation des Expertenstandards

Die Umwandlung des fachlichen und wissenschaftlichen Expertenstandards zur Beziehungsgestaltung von Menschen mit Demenz in ein Buch war für Hans-Jürgen eine bewusste Entscheidung. Die Motivation dazu lag in der Notwendigkeit, diese Expertise einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und die praktische Anwendung im Pflegealltag zu fördern. Ein zentraler Punkt des Expertenstandards ist die Forderung nach einer personen-zentrierten Pflege. Doch wie entwickelt man als Fachkraft eine solche Haltung? Die Antwort liegt laut Hans-Jürgen in einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit der eigenen Perspektive und einer offenen, respektvollen Grundhaltung gegenüber den Menschen mit Demenz.

 

Personenzentriertheit als Grundprinzip

Personenzentriertheit und Beziehungsförderung sind keine abstrakten Konzepte, sondern erfordern konkrete Maßnahmen. Der Expertenstandard betont die Bedeutung von beziehungsfördernden Angeboten, die auf einer Lebensweltorientierung, Wahrnehmungsförderung, Wertschätzung und Zuwendung basieren. Ein gutes Konzept sollte diese Elemente integrieren und dabei die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen berücksichtigen.

 

Tipps des Experten

Abschließend gibt Hans-Jürgen uns noch einige Tipps für Pflegekräfte mit auf den Weg:

- Empathie entwickeln: Verstehen Sie die Welt aus der Perspektive der Menschen mit Demenz.

- Kommunikation anpassen: Passen Sie Ihre Kommunikation an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Betroffenen an.

- Fortbildung nutzen: Bleiben Sie auf dem neuesten Stand in Bezug auf Demenzerkrankungen und Pflegekonzepte.

- Teamarbeit fördern: Eine personenzentrierte Pflege erfordert Zusammenarbeit im Team.

- Selbstreflexion praktizieren: Reflektieren Sie regelmäßig Ihre eigenen Haltungen und Handlungen.

Am Ende wirft Hans-Jürgen einen Blick in die Zukunft der Pflege, betont die Bedeutung von Weiterentwicklung und Anpassung an die sich wandelnden Bedürfnisse der Gesellschaft und der Pflegebedürftigen. Er appelliert an die Branche, innovative Ansätze zu fördern und die Pflege kontinuierlich zu verbessern, um eine optimale Versorgung sicherzustellen.

Wenn Ihr jetzt neugierig geworden seid, dann hört doch gerne in die aktuellen Folgen rein und besucht uns auf unserem Youtube-Kanal, dort könnt Ihr auch gerne Fragen, Anregungen und Feedback in den Kommentaren dalassen.

In diesem Sinne, einfach weiter Podcast hören. Ich freu mich auf Euch! Eure Francesca


Zurück