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PflegeFaktisch mit Francesca

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Wirtschaftsmonitor ambulante Pflege – Alarmstufe Rot

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In der neuesten PflegeFaktisch-Folge gibt Jonas Katthage, Branchenleiter des Bereichs Pflege bei ETL Advision, Einblicke in den vom Unternehmen veröffentlichten bundesweiten Wirtschaftsmonitor für den ambulanten Pflegesektor. Der Wirtschaftsmonitor ist der erste seiner Art und liefert eine fundierte Grundlage für Diskussionen über die Herausforderungen der Pflegebranche. Angesichts steigender Insolvenzen und der belastenden finanziellen Lage vieler Einrichtungen zeigt der Bericht alarmierende Entwicklungen, die auf dem Deutschen Pflegetag intensiv diskutiert wurden. Ein zentraler Punkt: Wie kann die Branche trotz steigender Löhne und stagnierender Refinanzierung zukunftsfähig bleiben?

 

Steigende Löhne – Eine notwendige, aber herausfordernde Entwicklung

Jonas hebt hervor, dass die Einführung der Tariftreuepflicht ein richtiger Schritt war, um Pflegekräften ein angemessenes Gehalt zu sichern. Fachkräfte verdienen in einigen Regionen inzwischen bis zu 2.650 Euro monatlich – eine längst überfällige Anerkennung für ihren verantwortungsvollen Beruf. Doch die Kehrseite zeigt sich in der Personalkostenquote: Diese stieg seit 2020 von 67,4 % auf 72,3 %. Gleichzeitig bleiben die Umsätze vieler Einrichtungen unverändert. Ohne ausreichende Refinanzierung geraten gerade kleine Betriebe unter Druck.

Finanzielle Lücken und ausbleibende Investitionen

Ein weiteres Ergebnis des Wirtschaftsmonitors offenbart: Investitionen in die Pflegeinfrastruktur bleiben auf der Strecke. Pflegeeinrichtungen müssten sich weiterentwickeln, um effizienter und qualitativ hochwertiger zu arbeiten. Doch ohne Liquidität fehlt das Geld für neue Technologien oder Weiterentwicklungen wie die Telematikinfrastruktur. Jonas betont, dass dieser Mangel an Investitionen die Innovationskraft der Branche hemmt und langfristig die Versorgungsqualität gefährdet.

Größer, effizienter, nachhaltiger?

Kleinere Einrichtungen stehen laut Jonas vor einer schwierigen Zukunft. Große Pflegedienste können ihre Kosten besser verteilen und ihre Ressourcen effizienter nutzen. Doch gerade auf dem Land bleiben kleine Dienste oft die einzige Versorgungsmöglichkeit. Jonas sieht Handlungsbedarf: Einrichtungen sollten eine detaillierte Analyse ihrer Kostenstruktur durchführen, um Optimierungspotenziale zu identifizieren. Gleichzeitig plädiert er für Zusammenschlüsse und ein strategisches Wachstum, um sich zukunftssicher aufzustellen.

Die Probleme dürfen nicht nur analysiert, sondern es müssen aktiv Lösungen gefunden werden. Denn klar ist: Ohne grundlegende strukturelle Änderungen und eine bessere Refinanzierung werden viele Einrichtungen langfristig nicht überleben können.

Wenn Ihr neugierig geworden seid, dann hört jetzt in diese wunderbare PflegeFaktisch-Folge rein. Besucht uns auch gern auf unserem YouTube-Kanal und lasst Eure Fragen, Anregungen und Feedback in den Kommentaren da. In diesem Sinne – einfach weiter Podcast hören, ich freue mich auf Euch.

Eure Francesca


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