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PflegeFaktisch mit Francesca

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Update: Nachhaltigkeitsberichterstattung

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In dieser PflegeFaktisch-Folge diskutiert Wirtschaftsprüfer und Sustainability Auditor Matthias Appel die Entwicklungen und Herausforderungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung für Pflegeeinrichtungen. Im Mittelpunkt stehen die Vorschriften der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), welche ab 2025 für größere Unternehmen verpflichtend wird. In Kombination mit dem Green Deal der EU zeigt sich, dass auch Pflegeeinrichtungen zunehmend gefordert sind, ihren Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten.

 

Nachhaltigkeitsberichterstattung: CSRD und Anforderungen an Pflegeeinrichtungen

Mit dem Green Deal hat die Europäische Kommission klare Richtlinien für die Berichterstattung zum Thema Nachhaltigkeit festgelegt. Die CSRD verpflichtet Unternehmen zur jährlichen Veröffentlichung von Nachhaltigkeitsdaten im Lagebericht – ab 2025 betrifft das auch große Pflegegesellschaften. Ziel ist es, den CO₂-Fußabdruck von Pflegebetrieben zu messen, die Gebäude- und Personalplanung zu verbessern und Klimaanpassungen wie Hitzeschutz für BewohnerInnen zu dokumentieren. Matthias betont, dass selbst kleinere Pflegeeinrichtungen gut beraten sind, sich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Auch freiwillige Nachhaltigkeitsberichte oder Zertifizierungen, wie über den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK), können von Vorteil sein, beispielsweise bei Förderprogrammen oder Darlehensvergaben durch Banken.

Schritte zur Umsetzung: Wesentlichkeitsanalyse und Nachhaltigkeits-Workshops

Matthias empfiehlt für eine erfolgreiche Berichterstattung zunächst eine umfassende Wesentlichkeitsanalyse durchzuführen. Dies beinhaltet die Bestimmung relevanter Nachhaltigkeitsthemen im Bereich Klimawandel, Soziales und Governance – angepasst an den Pflegealltag. Ein Workshop mit BeraterInnen und internen Fachkräften aus verschiedenen Abteilungen (z.B. Technik, Personal) unterstützt dabei, Nachhaltigkeitsziele festzulegen und Datenquellen zu identifizieren. In Bezug auf Kennzahlen bietet es sich an, den Energieverbrauch der Einrichtung sowie die Arbeitsbedingungen und Fluktuation im Pflegepersonal als erste Schwerpunkte zu dokumentieren. Dank gesetzlicher Erleichterungen können erste Berichte zum Teil in der Anfangsphase auch mit Schätzungen erstellt werden.

Praxis-Tipps: Nachhaltigkeitsberichte als Imagefaktor nutzen

Ein gut vorbereiteter Nachhaltigkeitsbericht kann nicht nur regulatorische Anforderungen erfüllen, sondern auch das Image stärken. Matthias rät, die Berichte so aufzustellen, dass sie sowohl für die Prüfung im Lagebericht als auch für externe Kommunikation genutzt werden können. Themen wie Fluktuationsquote, Schulungsstand des Pflegepersonals oder die Einführung energieeffizienter Systeme (z. B. E-Mobilität) bieten sich besonders an, um die Einrichtung als nachhaltiges Unternehmen zu präsentieren. 

Nachhaltigkeit ist kein Modetrend, sondern wird in der Pflege zunehmend zum Pflichtprogramm. Große wie kleine Pflegeeinrichtungen sollten sich jetzt auf die CSRD vorbereiten, Kennzahlen sammeln und Nachhaltigkeitsziele definieren, um die Herausforderungen von morgen sicher zu meistern. 

Wenn Ihr neugierig geworden seid, dann hört jetzt in diese wunderbare PflegeFaktisch-Folge rein. Besucht uns auch gern auf unserem YouTube-Kanal und lasst Eure Fragen, Anregungen und Feedback in den Kommentaren da. In diesem Sinne – einfach weiter Podcast hören, ich freue mich auf Euch. 

Eure Francesca


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