PflegeFaktisch mit Francesca
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Pflegekompetenzgesetz - die berufspolitische Seite
Das Pflegekompetenzgesetz (PKG) sollte die pflegerische Versorgung stärken und Pflegekräften mehr Eigenverantwortung geben. Doch nach dem politischen Umbruch steht seine Umsetzung auf der Kippe. Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerates, erläutert die Bedeutung und Folgen des Stillstands.
Mehr Kompetenzen für die Pflege
Bisher liegt Diagnostik und Therapie ausschließlich bei ÄrztInnen. Das PKG hätte Pflegekräften mehr Entscheidungsfreiheit gegeben, etwa in der Versorgung von Demenzkranken, bei der Verordnung von Hilfsmitteln oder in der eigenständigen Einstufung von Pflegegraden. Diese Maßnahmen hätten die pflegerische Versorgung effizienter gemacht und Fachkräfte gestärkt. Doch mit dem Ende der Ampelkoalition liegt das Gesetz auf Eis. Nun droht eine erneute Überarbeitung – und damit weitere Verzögerungen.
Kampf um Anerkennung und Reformen
Viele Pflegeverbände hatten bereits Umsetzungspläne, doch ohne gesetzliche Grundlage droht Stillstand. Parteigrenzenübergreifend wird zwar die Notwendigkeit von Reformen anerkannt, doch politische Uneinigkeit bremst den Fortschritt. Vogler betont, dass Pflegekräfte weiterhin Druck machen müssen, um Reformen voranzutreiben. Sie fordert eine klare Strategie, damit Pflegekompetenzen endlich angemessen genutzt und gesetzlich verankert werden.
Pflegeberuf attraktiver machen
Das PKG hätte klare Kompetenzregelungen geschaffen und den Pflegeberuf attraktiver gemacht. Kritiker befürchten jedoch mehr Bürokratie und zusätzliche Belastung. Vogler sieht die Lösung in einer einheitlichen Bildungsstruktur, um die Aufgabenverteilung klar zu regeln. Eine klare Kompetenzzuteilung würde nicht nur die Fachkräfte entlasten, sondern auch die Versorgungssicherheit verbessern. Zudem könnten neue Berufsbilder wie Community Health Nurses gestärkt werden, um die Gesundheitsversorgung im ambulanten Bereich zu optimieren.
Ob das PKG in seiner ursprünglichen Form kommt, bleibt ungewiss. Die Pflege braucht dringend Reformen, um die Versorgung zu sichern. Vogler macht deutlich: Ohne politische Unterstützung bleibt der Pflegeberuf strukturell benachteiligt. Die kommenden Monate sind entscheidend für die Zukunft der Pflege – und für die Anerkennung der Pflegekräfte als essenziellen Teil des Gesundheitssystems.
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Eure Francesca
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