PflegeFaktisch mit Francesca
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Pflegeheim der Zukunft
Die Pflegebranche steht vor immensen Herausforderungen, insbesondere durch den akuten Fachkräftemangel und die steigenden Anforderungen an Pflegeeinrichtungen. Mike Kaiser, Unternehmer, Berater und Zukunftsgestalter, beschreibt in der heutigen PflegeFaktisch-Folge, wie die Pflegeheime der Zukunft gestaltet werden können. Seine Vision basiert auf Innovation, Technologie und einem grundsätzlichen Wandel von Denk- und Handlungsweisen.
Vom Problemdenken zur Visionsorientierung
Mike plädiert für einen Paradigmenwechsel, der sich von einer reinen Problemfokussierung entfernt. Stattdessen müsse die Pflegebranche sich an einem klaren Zielbild orientieren: Wie sieht das ideale Pflegeheim aus? Eine solche Vision könne Anziehungskraft erzeugen und innovative Ansätze vorantreiben. Dies erfordert jedoch Mut und den Willen, etablierte Denkmuster zu verlassen. Mike betont, dass viele aktuelle Lösungsansätze, wie etwa die Rekrutierung von Personal aus dem Ausland, nur kurzfristige Effekte hätten. Langfristige Veränderungen gelingen nur durch strukturelle Neuausrichtungen.
Technologie als Schlüssel zur Transformation
Technologie spielt in Mikes Konzept eine zentrale Rolle. Sensorik, Automatisierung und Künstliche Intelligenz bieten Möglichkeiten die Effizienz zu steigern und den Pflegealltag zu entlasten. Er sieht das Potenzial in „eventgetriebenen Prozessen“, die Mitarbeitende gezielt informieren, statt sie mit Routinen zu belasten. Doch Technologie allein genügt nicht: Sie muss eingebettet sein in ganzheitliche Prozesse, die eng verzahnt und kontinuierlich evaluiert werden. Es erfordere zudem eine engere Zusammenarbeit zwischen Technologieanbietern und Pflegekräften, um praxisnahe Lösungen zu entwickeln.
Systemische Ansätze statt Symptombehandlung
Für Mike ist die Pflege ein komplexes System, das sich nicht mit kleinteiligen Anpassungen reformieren lässt. Konzepte wie „Stambulant“, die stationäre und ambulante Pflege verbinden sollen, bewertet er als symptomatische Ansätze, die an den grundlegenden Dysfunktionen des Systems vorbeigehen. Stattdessen plädiert er für eine tiefgreifende Reform, die Bürokratie abbaut und vorhandene Potenziale freilegt. Eine nachhaltige Transformation erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise, bei der Prozesse, Technologien und Kultur miteinander verzahnt werden.
Mike betrachtet die Zukunft der Pflegeheime mit einem hoffnungsvollen, jedoch auch einem kritischen Blick. Während die technologischen und organisatorischen Möglichkeiten vielversprechend sind, bleibt der Erfolg von der Bereitschaft zur Veränderung abhängig. Mut sei der entscheidende Faktor, um die Pflege zukunftssicher zu machen. Dies erfordere laut Mike, die richtigen Fragen zu stellen, unbequemes Neudenken zu wagen und Herausforderungen als Chancen zu begreifen. Die Vision eines Pflegeheims der Zukunft ist greifbar – wenn alle Akteure bereit sind, mutig voranzugehen.
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Eure Francesca
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